Über Mich
Über Mich
Autorenvita
Marcel Anthony Alber, geboren 1993 in Frankfurt am Main, studierte Literaturvermittlung in den Medien in Marburg. Sein Debütroman Am Ende der Gezeiten wurde im April 2019 veröffentlicht. 2022 folgte das Fantasy-Abenteuer Von Musen und Schmetterlingen. Zuvor wurde er im Rahmen des Autorenstipendiums der HessenFilm und Medien GmbH gefördert, womit ihm der lebenslange Traum ermöglicht wurde, für die große Leinwand zu schreiben.
Da er seit einigen Jahren ehrenamtlich für den Kinderhospizdienst in der Sterbebegleitung tätig ist, setzt er sich in seinen Geschichten in phantastischer Inszenierung mit Trauer und Verlust auseinander. Wenn er nicht gerade die Verwirklichung eigener Geschichten verfolgt, erkundet er das Horrorgenre in all seinen Facetten als Journalist für DEADLINE – Das Filmmagazin. Um seine Liebe zum Gruseligen, Schaurigen und Schockierenden komplett ausleben, arbeitet er derzeit an seinem Horrordebüt.
Vampire. Als Kind hatte ich unvorstellbare Angst vor Vampiren. Ich habe geweint, sobald man mir das VHS-Cover von Interview mit einem Vampir gezeigt hat und war meist – sogar im Sommer – mit Schal anzutreffen, um meinen Hals bestmöglich vor Fangzähnen zu schützen.
Eines Tages kam mein bester Freund – der bereits etwas älter war als ich – auf mich zu und sagte, dass wir einen Film gucken müssten. Er versicherte mir: „Du wirst ihn lieben!“ Und so fragten mein größerer Bruder und ich meine Eltern nach Erlaubnis, bei ihm schlafen zu dürfen. Freitagabend war es endlich soweit: Wir fuhren zu ihm. Der Film, den er mir zeigen wollte, war die Marvel-Comicverfilmung Blade, in dem ein Vampirjäger seinem Namen alle Ehre macht. Ich wurde sofort panisch, sagte ihm, dass ich keinen Vampirfilm durchstehen würde, und weinte. Er bestand darauf, dass ich ihn mir anschaute. Da ich erst in der 2. Klasse war, durften meine Eltern natürlich nichts davon erfahren; besonders meine Mutter wäre geplatzt vor Wut … Was für ein rebellisches Kind wie mich dann doch überaus verlockend klang. Und so vertraute ich ihm, als er die Kassette einlegte.
Mein Bruder umschloss meine zitternde Hand, ich unterdrückte bestmöglich die Tränen. Der Fernseher war schon während des Vorspanns überfüllt mit blutigen, zähnefletschenden Vampiren – ich dachte, ich würde an Ort und Stelle sterben. Dann passierte etwas Seltsames: Die Gruselgestalten wichen allesamt ehrfürchtig zur Seite, als die Titelfigur das erste Mal ins Bild trat. Meine zitternde Hand kam zur Ruhe, meine Augen weiteten sich; gebannt sah ich zu, wie der Held der Geschichte meiner größten Horrorvorstellung furchtlos gegenüberstand. Sein Mut inspirierte mich: Es dauerte nicht länger als diese ersten fünf Minuten – und meine Angst vor Vampiren war vollständig überwunden. Was folgte (neben dem blutigen Massaker, das ganz sicher nicht für kleine Kinder geeignet war), war die frühe Erkenntnis, dass Geschichten Leben verändern können.
Am nächsten Tag kam ich in die Schule und predigte vor meinen Freunden von den brutalen und dennoch überaus beeindruckenden Szenen, die ich mitangesehen hatte. Da die anderen den Film nicht sehen durften, schrieb ich alles, woran ich mich erinnerte, auf ein Blatt Papier nieder; ein für uns alle fortan heiliges Schriftstück. Das war der Moment, in dem ich Gefallen am Schreiben von Geschichten fand. Die Jahre verstrichen – und ich stürzte mich Hals über Kopf in meine Faszination.
Als sich die Schulzeit dem Ende zuneigte, entschied ich mich dazu, einen Roman zu schreiben. Ich hatte mich schon in jungen Jahren immer wieder mal an Kurzgeschichten und kleinen Drehbüchern versucht. Diesmal machte ich jedoch ernst: Ich schrieb Tag und Nacht, las Ratgeber übers Storytelling, studierte Literaturwissenschaft und suchte mir zahlreiche Jobs in Redaktionen sowie im Content-Marketing, in denen ich mich intensiv mit dem Konzeptionieren von Texten beschäftigte.
Da es höchste Zeit war, mir meinen Traum zu erfüllen, entschied ich mich kurzerhand fürs Selfpublishing. Kurz vor meinem Bachelor veröffentlichte ich meinen Debütroman – der beste Moment meines Lebens.
Kaum war das erste Buch auf dem Markt, schrieb ich auch schon am zweiten Manuskript, das ich in Rekordgeschwindigkeit fertigstellte. Obwohl mich das Schreiben von Romanen überglücklich machte, wusste ich, dass ich noch immer in der Schuld des Films stand; schließlich wird er für immer das Medium bleiben, das mich auf meinen kreativen Weg gesandt hat und dessen ästhetische Mittel mich wie keine anderen in ihren Bann ziehen. Anfang 2021 wurde ich für das Autorenstipendium der HessenFilm und Medien GmbH ausgewählt, in dessen Rahmen ich in einem Zeitraum von zehn Monaten an eigenen Film- und Serienstoffen arbeitete, die verschiedenen Streamingplattformen angeboten wurden.
Mittlerweile arbeite ich bereits an meinem dritten Roman. Er stellt, wie auch der Rest meiner Werke, mittels fantastischer sowie gruseliger Elemente bedeutsame Probleme unserer Zeit dar. Ich möchte allen Menschen mit meinen Geschichten die Chance bieten, sich innerhalb magischer und außergewöhnlicher Welten mit schwierigen, realen Emotionen auseinanderzusetzen. Denn es ist mein größter Wunsch, den Gefallen endlich zu erwidern: eine Geschichte niederzuschreiben, die ein Leben verändert. Selbst wenn diese Veränderung auf den ersten Blick so unscheinbar wirken mag, wie bloß die Angst vor Vampiren zu verlieren.
Autorenvita
Marcel Anthony Alber, geboren 1993 in Frankfurt am Main, studierte Literaturvermittlung in den Medien in Marburg. Sein Debütroman Am Ende der Gezeiten wurde im April 2019 veröffentlicht. 2022 folgte das Fantasy-Abenteuer Von Musen und Schmetterlingen. Zuvor wurde er im Rahmen des Autorenstipendiums der HessenFilm und Medien GmbH gefördert, womit ihm der lebenslange Traum ermöglicht wurde, für die große Leinwand zu schreiben.
Da er seit einigen Jahren ehrenamtlich für den Kinderhospizdienst in der Sterbebegleitung tätig ist, setzt er sich in seinen Geschichten in phantastischer Inszenierung mit Trauer und Verlust auseinander. Wenn er nicht gerade die Verwirklichung eigener Geschichten verfolgt, erkundet er das Horrorgenre in all seinen Facetten als Journalist für DEADLINE – Das Filmmagazin. Um seine Liebe zum Gruseligen, Schaurigen und Schockierenden komplett auszuleben, arbeitet er derzeit an seinem Horrordebüt.
Vampire. Als Kind hatte ich unvorstellbare Angst vor Vampiren. Ich habe geweint, sobald man mir das VHS-Cover von Interview mit einem Vampir gezeigt hat und war meist – sogar im Sommer – mit Schal anzutreffen, um meinen Hals bestmöglich vor Fangzähnen zu schützen.
Eines Tages kam mein bester Freund – der bereits etwas älter war als ich – auf mich zu und sagte, dass wir einen Film gucken müssten. Er versicherte mir: „Du wirst ihn lieben!“ Und so fragten mein größerer Bruder und ich meine Eltern nach Erlaubnis, bei ihm schlafen zu dürfen. Freitagabend war es endlich soweit: Wir fuhren zu ihm. Der Film, den er mir zeigen wollte, war die Marvel-Comicverfilmung Blade, in dem ein Vampirjäger seinem Namen alle Ehre macht. Ich wurde sofort panisch, sagte ihm, dass ich keinen Vampirfilm durchstehen würde, und weinte. Er bestand darauf, dass ich ihn mir anschaute. Da ich erst in der 2. Klasse war, durften meine Eltern natürlich nichts davon erfahren; besonders meine Mutter wäre geplatzt vor Wut … Was für ein rebellisches Kind wie mich dann doch überaus verlockend klang. Und so vertraute ich ihm, als er die Kassette einlegte.
Mein Bruder umschloss meine zitternde Hand, ich unterdrückte bestmöglich die Tränen. Der Fernseher war schon während des Vorspanns überfüllt mit blutigen, zähnefletschenden Vampiren – ich dachte, ich würde an Ort und Stelle sterben. Dann passierte etwas Seltsames: Die Gruselgestalten wichen allesamt ehrfürchtig zur Seite, als die Titelfigur das erste Mal ins Bild trat. Meine zitternde Hand kam zur Ruhe, meine Augen weiteten sich; gebannt sah ich zu, wie der Held der Geschichte meiner größten Horrorvorstellung furchtlos gegenüberstand. Sein Mut inspirierte mich: Es dauerte nicht länger als diese ersten fünf Minuten – und meine Angst vor Vampiren war vollständig überwunden. Was folgte (neben dem blutigen Massaker, das ganz sicher nicht für kleine Kinder geeignet war), war die frühe Erkenntnis, dass Geschichten Leben verändern können.
Am nächsten Tag kam ich in die Schule und predigte vor meinen Freunden von den brutalen und dennoch überaus beeindruckenden Szenen, die ich mitangesehen hatte. Da die anderen den Film nicht sehen durften, schrieb ich alles, woran ich mich erinnerte, auf ein Blatt Papier nieder; ein für uns alle fortan heiliges Schriftstück. Das war der Moment, in dem ich Gefallen am Schreiben von Geschichten fand. Die Jahre verstrichen – und ich stürzte mich Hals über Kopf in meine Faszination.
Als sich die Schulzeit dem Ende zuneigte, entschied ich mich dazu, einen Roman zu schreiben. Ich hatte mich schon in jungen Jahren immer wieder mal an Kurzgeschichten und kleinen Drehbüchern versucht. Diesmal machte ich jedoch ernst: Ich schrieb Tag und Nacht, las Ratgeber übers Storytelling, studierte Literaturwissenschaft und suchte mir zahlreiche Jobs in Redaktionen sowie im Content-Marketing, in denen ich mich intensiv mit dem Konzeptionieren von Texten beschäftigte.
Da es höchste Zeit war, mir meinen Traum zu erfüllen, entschied ich mich kurzerhand fürs Selfpublishing. Kurz vor meinem Bachelor veröffentlichte ich meinen Debütroman – der beste Moment meines Lebens.
Kaum war das erste Buch auf dem Markt, schrieb ich auch schon am zweiten Manuskript, das ich in Rekordgeschwindigkeit fertigstellte. Obwohl mich das Schreiben von Romanen überglücklich machte, wusste ich, dass ich noch immer in der Schuld des Films stand; schließlich wird er für immer das Medium bleiben, das mich auf meinen kreativen Weg gesandt hat und dessen ästhetische Mittel mich wie keine anderen in ihren Bann ziehen. Anfang 2021 wurde ich für das Autorenstipendium der HessenFilm und Medien GmbH ausgewählt, in dessen Rahmen ich in einem Zeitraum von zehn Monaten an eigenen Film- und Serienstoffen arbeitete, die verschiedenen Streamingplattformen angeboten wurden.
Mittlerweile arbeite ich bereits an meinem dritten Roman. Er stellt, wie auch der Rest meiner Werke, mittels fantastischer und teils auch gruseliger Elemente bedeutsame Probleme unserer Zeit dar. Ich möchte allen Menschen mit meinen Geschichten die Chance bieten, sich innerhalb magischer und außergewöhnlicher Welten mit schwierigen, realen Emotionen auseinanderzusetzen. Denn es ist mein größter Wunsch, den Gefallen endlich zu erwidern: eine Geschichte niederzuschreiben, die ein Leben verändert. Selbst wenn diese Veränderung auf den ersten Blick so unscheinbar wirken mag, wie bloß die Angst vor Vampiren zu verlieren.